Heutzutage werden hauptsächlich Striegel und Hackmaschinen (für Reihenkulturen) zur Unkrautkontrolle eingesetzt. Für die Fälle, in denen der Einsatz der obengenannten Maschinen nicht ausreicht, gibt es zwei Alternativen: Entweder greift man manuell ein – was effektiv aber sehr zeitaufwendig ist – oder man verwendet einen horizontalen Unkrautmäher.
Die Hauptfunktion dieses Gerätes ist es, die Blüten der Unkräuter abzuschneiden, um so ihre Übertragung durch Samen zu minimieren. Die Höhe über dem Boden, auf der der Schneidvorgang erfolgt, hängt von der Kultur ab: Die Maschine wird angepasst, sodass sie unmittelbar oberhalb der Kulturpflanzen arbeiten kann.
Unkrautmäher sind in Italien noch nicht sehr verbreitet. In Frankreich stellen wir hingegen ein steigendes Interesse fest, da schon mehrere Bio-Betriebe die Maschine erworben haben. Um die Vertrautheit mit dem Gerät zu steigern und seine Ergebnisse zu zeigen, wurde in der Gemeinde von Talmassons eine Probe organisiert.
Bedingungen der Probe
Die Probe wurde am 6. August in einer Parzelle von in Reihen angepflanzten Sojabohnen durchgeführt. Die vorherige Kultur war Weizen. Die Hauptunkrautarten waren: Johnsongrass (Sorghum halepense), Amaranth (Amaranthus retroflexus), Gänsefußgewächs (Chenopodium album) und gewöhnliches Hornkraut (Abutilon theophrasti). Alle Pflanzen befanden sich in einer späten Blütezeit / Samenbildung.
Die Maschine auf Probe
Der getestete horizontale Unkrautmäher wurde vom Unternehmen Meneguzzo in Castel Guelfo di Bologna hergestellt. Das für die Probe verwendete Modell verfügt über eine 6 m lange Arbeitsbreite. Die Schneidelemente bestehen aus horizontal rotierenden Klingen.
Diese werden durch ein Rollensystem getrieben, welches wiederum von einem hydraulischen Antrieb eigeschaltet wird. Die empfohlene Arbeitsgeschwindigkeit liegt zwischen 3 und 6 km/h, je nach Dichte der Unkräuter. Die Maschine kann sowohl vorne als auch hinten am Schlepper angebracht werden. Für weitere technische Informationen siehe Webseite des Herstellers www.meneguzzo.eu.
Ergebnisse der Probe
Die einfach zu bedienende Maschine war in der Lage die über die Kulturen hinaus gewachsenen Unkräuter abzuschneiden – sowohl Gräser als auch Dikotyledonen. Insbesondere bei den jährlichen Dikotyledonen, wie gewöhnliches Hornkraut, Amaranth und Gänsefußgewächs, kann das Entspitzen ein nützliches Mittel sein, um ihre Verbreitung einzudämmen. Da die unterschiedlichen Arten von Unkraut zu verschiedenen Zeitpunkten wachsen, sind mehrere Eingriffe nötig und es empfiehlt sich, frühzeitig mit dem Entspitzen anzufangen.
Ein weiterer positiver und sofortiger Effekt nach dem Entspitzen, im Fall einer hohen Dichte des Unkrauts, ist der besserer Zugang zu Licht und Wasser für die Nutzpflanze.
Der Unkrautmäher kann für eine Reihe von verschiedenen Kulturen eingesetzt werden. In Italien kann er beispielsweise für Strohgetreide eingesetzt werden, um sowohl die Verbreitung von Flughafer einzudämmen als auch die Anzahl von Unkrautsamen zu verringern, die sich während des Dreschens in den Kernen befinden (erhöhter Wert und längere Haltbarkeit der Kerne).
Der Unkrautmäher wurde später in einer anderen Parzelle von Sojabohnen ein zweites Mal getestet. Diesmal in Muzzana, in Norditalien. Die vorherige Kultur der Parzelle waren Sonnenblumen, die zur jener Zeit das Hauptunkraut für Sojabohnen darstellten. Die Maschine konnte fast die gesamte Anzahl der Köpfchen durch einen einzigen Eingriff entfernen.